Was ist Unterwasserarchäologie?
Archäologie unter Wasser beschäftigt sich mit allen archäologischen Quellen, die im feuchten Milieu oder unter ständiger Wasserbedeckung erhalten geblieben sind. In Deutschlad und auch international wird innerhalb der Unterwasserarchäologie (underwater archaeology) die Arbeit in feuchten Böden an Land (Feuchtbodenarchäologie, wetland archaeology und Archäologie unterhalb des Wasserspiegels von Gewässern Taucharchäologie, diving archaeology unterschieden. Die Quellen sind vielfach die selben, Unterschiede ergeben sich vor allem aus der technischen Vorgehensweise. Je nach Forschungsgegenstand, wissenschaftlichem Ansatz und akademischer Tradition sind weiterhin Begriffe wie "Maritime Archäologie", "Küstenarchäologie", "Nautische Archäologie", "Schiffsarchäologie", "Binnengewässerarchäologie", "Limnische Archäologie" etc. in Gebrauch.
Unterwasserausgrabungsarbeiten in Sipplingen am Bodensee. Foto: M. Mainberger
Der zeitliche Bogen für die Quellen reicht von der Steinzeit bis in die Neuzeit. Unterwasserarchäologie ist heute eine wichtige Teildisziplin, die die Archäologie auf "wechselfeuchten" Mineralböden auf besondere Weise ergänzt. Dies liegt an den besonderen Konservierungseigenschaften des Mediums Wasser: unter Luftabschluss bleiben organische Materialien wie Holz, Textilien, Nahrungsmittelreste etc. fast vollständig erhalten. Mit naturwissenschaftlichen Methoden ausgewertet, beinhalten solche Fundkomplexe ein außergewöhnliches Informationspotential und besondere Datierungsmöglichkeiten.
Unterwasserfundstellen sind in Deutschland durch die Denkmalschutzgesetze der Länder geschützt. Ausgrabungen unter Wasser sind ebenso wie archäologische Nachforschungen an Land genehmigungspflichtig.