Akademische Ausbildung
In Deutschland stellt der erste Schritt auf dem Weg zur Unterwasserarchäolog*in eine Graduierung im Rahmen eines allgemeinen Archäologiestudums dar. Einen Studiengang "Unterwasserarchäologie" gibt es an keiner deutschen Universität. Allerdings bilden einige Lehrstühle - allen voran das Institut für Ur- und Frühgeschichte an der Christian Albrechts- Universität in Kiel deutliche unterwasserarchäologische Schwerpunkte, andere bieten Veranstaltungen zu Themen aus der Feuchtboden- und Unterwasserarchäologie an. In vielen Fällen mündet die fachliche Spezialisierung im Laufe etwa eines Studiums der Prähistorischen oder der Klassischen Archäologie in eine akademische Abschlussarbeit mit einem unterwasserarchäologischen Thema.
Eine Alternative stellt ein Auslandsstudium, etwa in Dänemark, in Frankreich und an verschiedenen Universitäten in England an. Einen weltweiten Überblick über Universitäten, die unterwasserarchäologische Graduierungen durchführen, gibt das UNESCO - Unitwin-Netzwerk Underwater Archaeology. Praktische Kenntnisse können die Universitäten in der Regel nicht vermitteln. In allen Fällen, in denen Taucharbeiten durchgeführt werden, ist die Ausbildung zur Geprüften Forschungstaucher*in zwingend notwendig. Durchgeführt werden die entsprechenden Lehrgänge durch berufsgenossenschaftlich anerkannten Ausbildungsbetriebe, koordiniert durch die Kommission Forschungstauchen Deutschland. Der Forschungstaucher-Ausbildungsbetrieb Teraqua wird von Archäologen geführt und hat inzwischen mehrere Jahrzehnte lang den unterwasserarchäologischen Nachwuchs taucherisch ausgebildet. Einen Einstieg in die unterwasserarchäologische Praxis bieten vor allem die in Deutschland agierenden archäologischen Vereine. An universitäre Einrichtungen angeschlossen und damit eng mit Forschung, und akademischer Lehre verbunden sind insbesondere die Arbeitsgruppe für maritime und limnische Archäologie AMLA an der Universität Kiel und die Arbeitsgruppe Archäologisches Forschungstauchen an der Universität Hamburg.