Schiffswracks - mehr als Tauchziele

Schiffe gehören zu den komplexesten Baukonstruktionen, die der Mensch hervorgebracht hat. Sie zählen damit zu den bedeutendsten Quellen der Bau- und Technologiegeschichte.

Ein Schiffswrack im Tiefwasser des Obersees. Das Schiff ist mit Sandsteinblöcken beladen. (Videostill: Landesamt f. Umweltschutz, Institut f. Seenforschung, Langenargen)

Spätestens seit der Mittleren Steinzeit (ca. 10000 v. Chr.) beginnt der Mensch, Flußläufe, Binnenseen und auch die Meeresküsten mit Wasserfahrzeugen zu befahren. Archäologisch nachgewiesen sind zunächst aus einem einzigen Stamm ausgehauene oder ausgebrannte Einbäume. Die ersten Plankenboote entstehen erst einige tausend Jahre später. Das älteste heute bekannte Schiff ist das "Königsschiff des Cheops" in Ägypten.

Aber auch weniger alte Schiffsfunde stellen oft bedeutende archäologische Quellen dar. Ein untergegangenes Schiff ist eine Zeitkapsel - eine unter Schlick und Sand konservierte Momentaufnahme uralter Bautraditionen, längst vergessener Schiffahrts- und Handelsrouten, und nicht zuletzt des Alltagslebens der Besatzung.

Schiffsarchäologie ist also viel mehr als die Bergung von Funden. Sie beinhaltet die Untersuchung des Wracks selbst, seiner Ladung, und des gesamten Umfeldes. Schatztaucherei und Souvenirjägerei zerstört diesen Zusammenhang. Weitere Tauchverbote, wie sie bereits für das gesamte Mittelmeer gelten, werden unausweichlich, wenn Sporttaucher selbst ihr Museum unter Wasser nicht schützen!

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